„Ich setze unsere Supercomputer bei zahlreichen Kursen und Workshops ein“ - Reihe LRZ-Köpfe

Volker Weinberg weiß, wovon er spricht: Der promovierte Physiker nutzte Supercomputer für eigene Forschungsprojekte, heute bringt er sein Wissen zum Umgang mit den Großrechnern Studierenden und Wissenschaftler:innen bei. Weinberg koordiniert das Schulungsprogramm des LRZ und seinen Partner:innen, etwa dem Gauss Centre for Supercomputing (GCS) oder der Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE). Nebenbei vertritt er das LRZ im OpenMP Architecture Review Board.

Portrait Volker Weinberg

Welches IT-Gerät möchten Sie heute nicht mehr missen?
Dr. Volker Weinberg: Im Urlaub genieße ich es, auf alle digitalen Geräte zu verzichten und zur Orientierung beim Wandern in den Lechtaler Alpen ganz analog einen Kompass und Höhenmesser zu verwenden.

Welche Software hat Ihr Leben verändert?
Weinberg: Als Physik-Student und Systemadministrator an der Sektion Physik der LMU habe ich erstmals Linux kennengelernt. Linux hat mich sehr fasziniert und mein Interesse für Betriebssysteme und systemnahe Programmierung geweckt.
 
Nutzen Sie die LRZ Supercomputer selbst?
Weinberg: Für meine Diplomarbeit und Dissertation in theoretischer Elementarteilchenphysik habe ich diese neben anderen deutschen Supercomputern sehr intensiv genutzt. Nun bin ich für die Aus- und Weiterbildung am LRZ zuständig und setze unsere Supercomputer bei zahlreichen Kursen und Workshops ein, die wir für unsere Nutzer:innen anbieten.

Was buchen und kaufen Sie nur noch online?
Weinberg: Seit dem ersten Lockdown ist das recht viel geworden. Vor allem bin ich froh, dass man alle Kurse am LRZ nun online buchen und auch bezahlen kann und ich nicht mehr am ersten Kurstag die Kursgebühren in bar einsammeln muss. Bedingt durch Corona konnten wir ein breit gefächertes online Kursprogramm entwickeln, das mittlerweile auf ganz Europa ausstrahlt.

Und was nie?
Weinberg: Ich gehe sehr gerne in die Münchner Staatsoper — der Kauf eines gedruckten Programmheftes vor Ort gehört für mich zu einem Theaterbesuch einfach mit dazu.

Was hat Sie zur Informatik oder ans LRZ gebracht?
Weinberg: Die Rechnungen der Quantenchromodynamik oder QCD, die zu komplex sind, um mathematisch exakt gelöst zu werden. Hier brachten mich nur numerische Simulationen auf Supercomputern weiter.

Was treibt Sie an?
Weinberg: Mein Kopf, der immer Neues lernen und erforschen will.

Und was treibt Sie zur Weißglut, wenn’s nicht funktioniert?
Weinberg: Bisher hat mich in 14 Jahren am LRZ noch nichts aus der Ruhe gebracht. Ich bin eher ein ausgeglichener Mensch — vielleicht liegt das an meiner langjährigen Beschäftigung mit japanischer Kultur und Philosophie, in der innere Ruhe und Gelassenheit zu den wichtigsten Grundprinzipien zählen.

Aus Geschichte, Gegenwart oder Zukunft: Mit wem würden Sie sich am liebsten einmal unterhalten und worüber?
Weinberg: Mit Werner Heisenberg über Quantenmechanik und Quantencomputing in seinem Haus in Urfeld am Walchensee.

Welcher IT-Service/Gerät fehlt Ihnen noch zum Glück?
Weinberg: Vielleicht das Gerät zum Beamen in die Vergangenheit, um ein solches Gespräch zu führen — aber ich kann und werde auch ohne damit glücklich sein.

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