„Was Interessantes mit IT zu machen, das ist natürlich schon super“ - Reihe LRZ-Köpfe

Modellieren, simulieren, berechnen, Arbeitsabläufe beim High-Performance Computing verbessern – Stephan Hachinger denkt, dass es Lebensglück auch ohne IT gibt, aber die IT wissenschaftlichen Fortschritt und durchaus Freude bringt. Der promovierte Astrophysiker leitet am LRZ das Forschungsdatenmanagement-Team, das Mess- und andere Daten Wiysenschaftler:innen in aller Welt zugänglich macht.

Bild Stephan Hachinger

Mögen Sie Science Fiction? Welcher beschreibt ein für Sie vorstellbares. Digital-Szenario?
Dr. Stephan Hachinger: Eigentlich nicht so gern, ich halt es eher mit Helmut Schmidt: "Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen." ;) – sehr überspitzt ausgedrückt, natürlich weiß ich auch Visionen zu schätzen

Welches Gerät möchten Sie heute nicht mehr missen?
Hachinger: Smartphone und kleinen Laptop für Privat, Lenovo Thinkpad X

Welche Software hat Ihr Leben verändert?
Hachinger: Debian Linux, TeX, Und die Standard-Tools zum Texte Editieren, awk, sed und vi.

Nutzen Sie die LRZ Supercomputer auch selbst?
Hachinger:  Selten, aber manchmal mach ich bei Wettersimulationen mit oder setze diese selbst auf.

Was buchen und kaufen Sie nur noch online?
Hachinger: Computerteile

Und was nie?
Hachinger: Seitdem ich wegen Quarantäne bei Rewe bestellen musste ;) bleibt da nicht mehr viel.

Was hat Sie zur Informatik oder ans LRZ gebracht?
Hachinger: Ich hab‘ mich als Jugendlicher furchtbar für Computer interessiert. Aus der Astrophysik haben mich eigentlich Simulationen ans LRZ gebracht, also die Beschäftigung mit und Programmierung von Simulationscodes, in meinem Fall war es die Monte-Carlo-Simulation des Strahlungstransports, also dessen numerischer Berechnung mit Hilfe automatischer Stichproben.

Was treibt Sie an?
Hachinger: Ich möchte anderen beim wissenschaftlichen Fortschritt helfen, Dinge zum Laufen bringen und Vorgänge praktischer gestalten mit IT. Etwas, das nicht geht, zum Laufen zu kriegen, ist eine meiner Hauptmotivationen, oder meine Teammitglieder so zu unterstützen, dass sie das schaffen.

Und was treibt Sie zur Weißglut, wenn’s nicht funktioniert?
Hachinger: Wenn überkomplexe Java-Programme mit fatalen Fehlern abschmieren.

Wen oder was würden Sie gerne mal hacken?
Hachinger: Wenn ich Anwendungen sehe, die technologisch schlecht aussehen, dann habe ich eine sehr große Lust, die zu zerlegen. Hab ich auch schon ein-, zweimal gemacht, mit Decompiler im ehrenamtlichen Bereich. Geht aber natürlich nicht, wenn man keine Rechte zum Dekompilieren, also zum Verändern von Maschinencode hat ;)

Aus Geschichte, Gegenwart oder Zukunft: Mit wem würden Sie sich am liebsten mal unterhalten und worüber?
Hachinger: Mit Michail Gorbatschow, was er über die Sowjetunion, über Kommunismus und das westliche System denkt. Und wie er jetzt seine Entscheidungen zur Perestroika und zur Wiedervereinigung Deutschlands 1989 sieht, sie waren ja wohl richtig, aber zuhause ist er nicht mehr beliebt.

Welcher IT-Service/Gerät fehlt Ihnen noch zum Glück?
Hachinger: Keines – für mich hat IT weniger mit Glück zu tun, weil ich grundsätzlich der Meinung bin, mit allen Smart-Geräten und Computern hat sich das Glück der Menschheit überhaupt nicht erhöht. Aber Wissenschaft mit IT zu treiben oder was Interessantes damit zu machen, das ist natürlich schon super!
 

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