„Supercomputer machen sich als Thema gut“ - LRZ-Köpfe

SuperMUC-NG, CoolMUC, die Ressourcen für Künstliche Intelligenz und neuerdings auch Quantencomputer machen Geschichten. Die aufzuspüren und für alle verständlich zu erzählen, ist seit drei Jahren die Aufgabe von Susanne Vieser. Sie schreibt von Forschungsprojekten, über neue Technik am LRZ und besonders gern über Kolleginnen und Kollegen: mit dem sicher lautesten Anschlag auf die Tasten und oft lautstark fluchend, wenn wieder mal ein Klick das PDF vom Newsletter zerschossen hat.

Portrait Susanne Vieser

Mögen Sie Science Fiction? Welcher beschreibt ein für Sie vorstellbares Digital-Szenario?
Susanne Vieser: Besonders realistisch finde ich die Okular-Trilogie von Alastair Reynolds. Spielt zwar erst im nächsten Jahrtausend, aber dann besiedeln wir den Mond und andere Planeten, haben digitale Kommunikationskanäle mit unserem Organismus vernetzt und können Avatare oder Holografien als Stellvertreter:innen zu Verhandlungen, Parties, Aufträgen in alle Regionen der Erde und ins All schicken: Wahnsinnsvorstellung.

Welches Gerät möchten Sie heute nicht mehr missen?
Vieser: Notebook und Smartphone, mit dem einen kann ich überall arbeiten und recherchieren, mit dem andern rumgambeln, wenn die Zeitung ausgelesen und der Weg in der U-Bahn noch weit ist. Achja und den eReader natürlich.

Welche Software hat Ihr Leben verändert?
Vieser: Word – endlich nicht mehr rumkleben, mit Tippex rumsauen, ausstreichen müssen und Textblöcke einfach rumschieben können.

Nutzen Sie die LRZ Supercomputer auch selbst?
Vieser: Nein, aber sie machen sich als Thema gut. Obwohl – Quantencomputing läuft ihnen grad in den sozialen Medien den Rang ab.

Was buchen und kaufen Sie nur noch online?
Vieser: Anfassen, rumschmökern, rumschauen, rumschmecken macht mir mehr Spaß, eBooks gibt’s aber nur online.

Und was nie?
Vieser: Törtchen, Kuchen, Schokolade, Erdbeeren

Was hat Sie zur Informatik oder ans LRZ gebracht?
Vieser: Nach einem Sabbatical eine Stellenanzeige. War eher ein Versuchsballon, und eigentlich fand ich das LRZ viel zu technisch und im Forschungszentrum viel zu viel Beton. Aber die Neugier …

Was treibt Sie an?
Vieser: Neugier und die Frage „Warum“. Wie gut, dass Ohren und Nase bis zum Lebensende und darüber hinaus weiterwachsen….

Und was treibt Sie zur Weißglut, wenn’s nicht funktioniert?
Vieser: Word – ein Mistprogramm, das viel zu oft nicht das macht, was ich will. Und sowieso Notebook, IT: Warum können wir heute noch nicht reibungslos zwischen Betriebssystemen rumswitchen? Warum gibt’s unter Windows andere Befehle als unter iOS? Warum ändern sich gerade die funktionierenden Funktionen von Notebooks nach einem Update?

Wen oder was würden Sie gerne mal hacken?
Vieser: Vladimir Putin, um ihm die Meinung zu geigen. Oder die Deutsche Bank, um Kohle umzuverteilen oder vielleicht Militärsysteme, um ein für alle Mal Waffen und Atombomben auszuschalten.

Aus Geschichte, Gegenwart oder Zukunft: Mit wem würden Sie sich am liebsten mal unterhalten und worüber?
Vieser: Mit Hildegard von Bingen würde ich gerne `ne Kräuterwanderung machen, die Mathematikerin Katherine Johnson gerne fragen, warum in den 1950er Jahren so viele farbige Frauen in den USA in Mathematik und im Coding so genial gut waren, mit Alice Schwarzer diskutieren, warum sie grade in Identitätsfragen so konservativ geworden ist. Und in der Zukunft treffe ich hoffentlich viel mehr Frauen, die mir neue Technologien erklären und was sie damit machen.

Welcher IT-Service/Gerät fehlt Ihnen noch zum Glück?
Vieser: Eine Virtual Reality-Brille, ein Kommunikator wie in Star Trek, der automatisch übersetzt und Verbindungen schafft. Und ja, einen Avatar, den ich dahin schicken kann, wohin ich selbst nicht komme …
 

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